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Bhakti-Yoga ist...

LOVE Food

Der gesamte Prozess vom Einkaufen, Zubereiten, Kochen, Anbieten, Warten und dann Essen – alles kann mit der richtigen Einstellung zu Bhakti-Yoga werden, zum spirituellen Prozess. Wenn wir Essen 1. als selbstverständlich sehen (es gehört MIR, ICH habe dafür gearbeitet und es von MEINEM Geld bezahlt) und 2. nur an unsere Befriedigung denken, dann ist es eine lustgetriebene Egotätigkeit.

Ein Teller mit Prasadam

Die einfachste Form der "LOVE Food-Praxis" geht so:

Bereite ein leckeres, möglichst frisches vegetarisches Gericht zu, ohne es zu kosten. Serviere es Krishna auf einem Teller/Schüssel, spreche dreimal das Maha-Mantra oder das "Om Namo Bhagavate Vasudevaya"-Mantra* und sage oder denke „Krishna, bitte akzeptiere dieses Essen.“ Dann warte kurz, gib Krishna ein wenig Zeit. Jetzt kannst du es essen. Nun sind es die Reste von Gottes Teller, er teilt barmherzig sein spirituell aufgeladenes, Karma-freies Essen mit uns. Jetzt ist es Prasadam, was übersetzt „Barmherzigkeit“ bedeutet. Man kommt durch diesen Prozess ganz langsam aus dem Ego-Denken raus.

* übersetzt: „Meine Ehrerbietung dem allgegenwärtigen Gott (Krishna)".

Krishna Prasadam

Wir können Krishna immer wieder etwas anbieten und so unsere Beziehung festigen:

Wer mir mit Liebe und Hingabe ein Blatt, eine Blume, eine Frucht oder Wasser darbringt, das nehme ich an.
Bhagavad-Gita 9.26

Nahrung ist ein Geschenk an uns

Es gibt Praktizierende, die sich äußerst strikt an eine Vielzahl detaillierter Essens-Regeln und Rituale halten, eigenes Geschirr für Krishna haben, spezielle Mantren/Gebete rezitieren etc. . Und andere, die das eher situativ und locker angehen. Jeder ist auf seiner eigenen Reise und in komplett individuellen Lebensumständen. Was unterm Strich zählt, ist das Essen als gottgegeben und nicht als selbstverständlich zu sehen. Krishna gibt uns durch Essen Energie, damit wir jeden Tag aufs Neue denken, an uns arbeiten, richtig handeln und spirituell wachsen können. Es gibt viele Praktizierende und Nicht-Praktizierende, die den „spirituellen Kick“ in Prasadam spüren.


UND (toller Zusatzeffekt): Wir können Prasadam, göttliches Love Food, an Menschen weiterreichen, die wir lieben oder unterstützen möchten. Sie profitieren von der spirituellen Wirkung.

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In den ISKCON-Tempeln gibt es regelmäßig dieses Prasadam LOVE Food. Frisch, gesund, kostenlos für alle und meist authentisch indisch. Allein dafür lohnt sich der Besuch. 😊

Die Natur und Nahrungsmittel gehören nicht uns

Die vedische Philosophie lehrt, dass alle materielle Energie von Krishna ausgeht. Und Einstein lehrt, dass davon nichts verloren geht: E=mc2 Materie und Energie wandeln sich frei ineinander um. Wir können sie verwenden. Materie und Energie sind Leihgaben. Nicht wir stecken hinter der Sonnenenergie, haben uns die schlaue Photosynthese ausgedacht, lassen Regen fallen und bringen Pflanzen auf Feldern zum Gedeihen. Nein, es sind Gottes Energien. Demzufolge gehört alles, was es auf den Feldern, im Supermarkt und in „unserem“ Kühlschrank gibt wem?
Richtig Krishna. Alles Materielle ist seine Energie.
Und wir sollten uns nicht einfach an Gottes Kühlschank bedienen und uns nehmen, was wir wollen.
Krishna bezeichnet das als sündhaft, als egoistisches Handeln, das zu negativen, karmischen Konsequenzen führt.

Die rechtschaffenen Menschen, die die Reste von Opferspeisen (Prasadam) essen, werden von allen Sünden befreit. Doch diejenigen, die nur für ihren eigenen Genuss kochen, essen in Wahrheit nur Sünde."
Bhagavad-Gita 3.13

Srila Prabhupada erklärt das so: „Wir sind keine Vegetarier, wir sind Prasadier.
Wir essen, was Gott schmeckt und er uns übriglässt.
Eier werden von Bhakti-Yogis nicht gegessen.

In jedem Lebewesen steckt ein göttlicher Funke, eine Seele. Menschen und Tiere sind gleichermaßen beseelt – Seelenverwandte. Bhakti-Yogis sehen Fleisch, Fisch und Eier deshalb nicht als Nahrung. Denn Mensch und Tier unterscheiden sich lediglich in ihrer Entwicklung und stecken in unterschiedlichen Körpern. Aber auch Pflanzen zählen zu den Lebewesen. Ihr Anbau und Ernte verursachen jedoch am wenigsten Leiden und Klima-/Umweltbelastung.

Vegetarisch und frisch

Laut der Bhagavad-Gita (17.7-10) und der ayurvedischen Ernährungslehre beeinflussen bestimmte Nahrungsmittel unser Bewusstsein, Verhalten und unsere spirituelle Entwicklung negativ. Vor allem Knoblauch, Zwiebeln, Pilze, zu scharfe Gewürze und alle Formen berauschender Substanzen (Alkohol, Koffein, Teein, reiner Kakao, …) werden als nicht rein und nicht förderlich für geistige Klarheit und spirituelle Praxis angesehen. Deshalb sollten wir darauf zu verzichten.

Bei anderen Themen scheiden sich die Geister …


Frisch kochen ist immer gesünder als Fertiggerichte. In bestimmten Situationen kann es jedoch schwierig sein, frische Speisen zuzubereiten, und manch einer isst auch gerne vegetarische Fleischersatzprodukte. Hier gibt es unterschiedliche Auffassungen, ob man diese Krishna anbieten / essen darf oder sollte.


Wie auch beim vegetarischen/veganen Essen unterwegs (Restaurant, Gaststätten …). Für die einen ist Essen dort immer unrein und tabu, denn wer weiß, wo der Koch seine Finger, Gedanken hatte und ob nicht vorher etwas Fleischiges in Topf/Pfanne war. Andere bieten Krishna auch Fremdgekochtes an. Oder sie bedanken sich innerlich vor dem Essen dafür und sprechen das Maha-Mantra. Wie Praktizierende das handhaben, entwickelt sich über die Jahre auch teilweise. Letztendlich zählt für Krishna immer unsere Hingabe, unser Wille, unsere Beziehung zu ihm zu festigen. Nicht die exakte Einhaltung von Vorschriften und ein Ritual.


Und auch bei Milch und Milchprodukten gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die einen sagen: Krishna trank als Kuhhirte viel Milch und liebte es, frische Butter zu schlecken. Die anderen sagen: Ja, aber das war Ahimsa-Milch von glücklichen „heiligen“ Kühen, vor 5.000 Jahren in einem Dorf in Indien. In der Industriemilch von heute steckt zu viel Leiden. Deshalb verzichten einige Praktizierende grundsätzlich auf Milch und Milchprodukte und leben komplett vegan.

Fasten zu Ekadashi

Etwa alle zwei Wochen, jeweils am elften Tag nach Voll- und Neumond, ist Ekadashi. Ekadashi ist ein heiliger Fastentag, an dem die Bhakti-Yogis unterschiedliche Arten von Fasten praktizieren. Srila Prabhupada sprach oft über die große Bedeutung des strengen Fastens an Ekadashi.

Wenige Devotees fasten vollständig und nehmen weder Nahrung noch Wasser zu sich. Die meisten verzichten auf Getreide und Hülsenfrüchte (also auf Brot, Nudeln, Reis, Bohnen, Linsen etc.) aber konsumieren Früchte und Ekadashi-konforme Lebensmittel wie Gemüse und Kartoffeln.

Bild von Baby Krishna der Prasadam verteilt

Regelmäßiges Fasten ist zum einen gesund und zudem hat man mehr Zeit für spirituelle Aktivitäten und Fokus. Die Geschichte zum Ekadashi-Fasten und einen längeren Kommentar von Srila Prabhupada dazu findest du hier.

So individuell wie du …

Ekadashi ist wie alles im Bhakti-Yoga Teil eines langen, komplett individuellen Transformationsprozesses. Jeder hat hier seinen eigenen Weg und seine eigenen Maßstäbe. Für den einen ist strenges Vollfasten zu jedem Ekadashi das richtige, ein anderer versucht zumindest auf Getreide an den meisten Ekadashi-Tagen zu verzichten.


Die aktuellen Ekadashi Termine für unsere Region und deren Bedeutung findest du hier.

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