Bhakti-Yoga ist...
KIRTAN
Kirtan ist ein Highlight des Bhakti-Yogas, ein ganz besonderes Erlebnis! Ungemein wirkungsstark und wie Nektar für die Seele. Von tiefer Besinnlichkeit bis zu ekstatischem Tanz ist hier alles möglich.
Musik für die Seele
Technisch gesehen ist es gemeinschaftliches Mantra-Singen mit Musik: Der Kirtan-Musiker singt ein Mantra vor, die Gruppe wiederholt. Mit der Zeit steigert sich die Geschwindigkeit. Aber es ist mehr als Singen oder Chor. Kirtan dringt tiefer als andere Musik und macht was mit einem. Diese inneren Effekte kannst du nur selbst erleben. In wissenschaftlichen Studien nachgewiesen sind jedoch die zahlreichen positiven körperlichen und psychologischen Effekte (siehe Artikel im US Fach-Magazin Psychology Today).
Lange Tradition
„Kirtan“ ist viele Tausend Jahre alt und stammt vom Sanskrit „kirtana“, was „Singen“ oder „Lobpreisung“ bedeutet. Die dynamische und mitreißende Form des Kirtans mit Musik wurde von Chaitanya Mahaprabhu (einer Inkarnation Krishnas) vor rund 500 Jahren in ganz Indien verbreitet. Kirtan ist seither überaus populär. Srila Prabhupada brachte Kirtan dann in den 1970er Jahren in die USA und die ganze westliche Welt. Seither kann jeder erleben, wie man durch Musik eine Verbindung zur Seele/zu Gott aktivieren kann.
Tiefe Gefühle im Maha-Mantra verpackt
Es gibt viele Mantras, aber häufig wird in Kirtans das universelle, wirkungsstarke Hare Krishna Mantra gesungen: „Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare, Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare“.
Immer und immer wieder das Maha-Mantra. Wird das denn nicht langweilig?
Absolut nicht!
Das liegt an den unterschiedlichen Darbietungen der Kirtaniyas, die immer mit ihrer ganzen Individualität und ihrem musikalischen Können das Maha-Mantra interpretieren. Sowie an dem Gefühl, das jeder im "Publikum" in den Kirtan einbringt.
Im Kirtan richten wir uns direkt an Gott: Wir können für etwas beten oder unsere Hoffnungen, unsere Liebe/Hingabe oder unseren Frust ausdrücken. Viele Musiker schaffen es, diese Gefühle und die Devotion in der Gruppe rauszukitzeln, dann ist das Kirtan-Erlebnis buchstäblich nicht von dieser Welt.
Immer gleich, immer anders, oft mit Gänsehaut
Es gibt kleine Kirtans mit unerfahrenen Musikern und wenigen Teilnehmern, die ebenso toll und herzöffnend sind, wie professionelle Kirtan-Großveranstaltungen mit Top-Musikern und Hunderten Menschen, die gleichzeitig singen. Kirtan findet überall statt: Es gibt viele kleine, eher private Kirtans zuhause, regelmäßige Kirtans in den Tempeln, in Yoga-Studios, in Parks, auf Festivals etc.
Die üblichen Kirtan-Instrumente sind
Mridanga
Eine doppelseitige Trommel,
die Rhythmus und das Tempo angibt.
Kartals
Kleine, handgehaltene Zimbeln, die in Paaren gespielt werden. Sie erzeugen einen klaren, klingenden Ton und werden verwendet, um den Takt zu halten und den Rhythmus des Gesangs zu unterstützen.
Harmonium
Ein tragbares Tasteninstrument, für Melodien und Akkorde. Das Harmonium ist übrigens ein EU-Import aus der Kolonialzeit. Britische Missionare und Kolonialherren reisten oft mit tragbaren Harmonien durch Indien und führten das Instrument in vielen ländlichen Gegenden ein, wo es schnell populär wurde. Jedoch wurde es von heimischen Herstellern und Musikern modifiziert, um die Mikrotonalität der indischen Musik besser spielen zu können.
Ab und an kommen zusätzlich auch Flöte (Krishna spielte Flöte), Geige, Gitarre, Saxofon u.a. zum Einsatz.
Kirtan Beispiele
Kirtan wirkt live immer am besten, hier zwei Kirtan-Beispiele von Radhika Das: